Der Fachschaftsrat hat auf seiner 12. Sitzung den Beitritt zum Bündnis „Kritische Liste“ beschlossen. Die Kritische Liste ist ein fachrats-, fachschafts-und parteiübergreifendes Bündnis, das die akademische Hochschulpolitik an der Leibniz Universität maßgeblich prägt. Das Bündnis stellt derzeit beide studentische Senator_innen und kümmert sich auch um andere Gremien, wie z.B. die Studienqualitätskommission. Derzeit besteht die Kritische Liste aus folgenden Gruppierungen: Juso HSG, FSR MaPhy, Campus Grün, die Partei Hochschulgruppe, Unabhängigen, der Basisdemokratischen Fachschaft Sozialwissenschaften, FR Berufspädagogik, FR Politik, FSR Maschinenbau, Fachrat Germanistik, Fachrat Theologie, Studierendenrat Geschichte und nun auch aus dem FSR Jura.
Wir hoffen, dass wir so in Zukunft die Anbindung des FSR Jura an die akademischen Gremien sicherstellen können und die akademische Hochschulpolitik entscheidend mitbestimmen können.
Das (Kurz-)Wahlprogramm der Kritischen Liste zur letzten Uniwahl (2014) findet ihr hier:
Zivilklausel
Das Thema Zivilklausel bewegt seit mehreren Jahren die Studierendenschaft der Universität und ist an Aktualität nicht zu überbieten, da akut die Zusammenarbeit der amerikanischen Geheimdienste und des Verteidigungsministeriums auch mit unserer Universität im Fokus steht! Die versprochene Implementierung einer Zivilklausel in das Leitbild war im April dieser Wahlperiode erfolgreich. Doch das reicht noch nicht! Die Senats-AG muss gemeinsam mit der neu geschaffenen SB-Stelle und den studentischen Senator_innen das Thema weiter mit Leben füllen und neben einer Zivilklausel eine Transparenzklausel entwickeln und über das Forschungsinformationssystem prüfen.
Transparenz
Wir möchten Transparenz schaffen, um allen Studierenden eine Teilhabe an der akademischen Hochschulpolitik zu ermöglichen. Der Blog soll weiterhin gepflegt, mit monatlichen Artikeln versehen und aktuellen Themen gefüllt werden. Unsere Gremienvertretungen werden selbstverständlich in StuRa und Fachschaftskonferenzen berichten oder Veranstaltungen durchführen. Die Kommissionsvertreter_innenversammlung soll institutionalisiert werden und zweimal im Semester tagen. Auch eine Fakultätsrätetagung zu Beginn der Semester und eine Fortsetzung des Angebots, die einzelnen Fachschaften und Fachräte zu besuchen, ist geplant – gleiches gilt für unsere Fakultätsräte. Um eine hohe Nachhaltigkeit unserer Arbeit zu gewährleisten, wollen wir ein Archiv aufbauen, um so die strukturellen Nachteile der stark rotierenden Studierendenvertreter_innen zu mindern.
Studentische Frei- und Arbeitsräume
Die Universität lebt von dem Gedanken der Gemeinschaftlichkeit in Studium und Lehre, in Forschung und Organisation. Universität darf nicht unter dem Prinzip des Unterrichts verknappt werden, sondern muss als Ort sozialen und solidarischen Miteinanders, geistiger und kultureller Bildung erhalten werden. Darum müssen studentische Freiräume erschlossen und erweitert werden. Freiräume verstehen wir als physisch (Räume für studentischen Austausch, Barrierefreiheit, studentische Arbeitsräume), psychisch (weniger Leistungszwang) und strukturell (Flexibilisierung der Studienstrukturen).
Studierbarkeit
Wir lehnen die im Zuge der Bologna-Reform eingeführten Bachelor- und Masterstudiengänge in ihrer bestehenden Form ab. Uns geht es darum, strukturelle Verbesserungen für Studierende zu schaffen und sich nicht auf dem Status quo auszuruhen. Dafür bringen wir uns aktiv in die Erarbeitung einer neuen uniweiten Muster-Prüfungsordnung ein und haben hierbei im letzten Semester Vieles im Sinne der Studierenden erreicht. Wir sind entschlossen, das auch in den nächsten Semestern fortzusetzen. Darüber hinaus streiten wir für den Erhalt der Studiengangsvielfalt. Studiengänge sollten ohne Einwilligung der Studierenden nicht abgeschafft werden – für den Erhalt der Volluniversität!
Demokratisierung der Hochschulgremien
Wir treten für eine Demokratisierung der Hochschule ein. Wir wollen den Diskurs über die Demokratisierung erneut anstoßen und die Kommunikation zwischen Hochschule, Studierenden und Ministerium forcieren. Wir wollen eine Reform von NHG und Grundordnung! Eine demokratische Gestaltung der Hochschule kann nur gelingen, wenn professorale Stimmenmonopole aufgebrochen werden und Vertreter_innen aller Statusgruppen zu gleichen Teilen in den Hochschulgremien vertreten sind. Studierende sollten zudem besonderen Einfluss auf Personalangelegenheiten (Berufung, Präsidentenwahl, usw.) erhalten. Um eine Demokratisierung der Hochschule umzusetzen, ist es notwendig, studentische Gremienarbeit zu fördern – darum fordern wir den veranstaltungsfreien Gremienmittwoch, und wollen die Rückbindung der Gremienvertreter_innen an die Basis stärken!
Viertelparität in Institutsordnungen durchsetzen
Die Regelungen des Hochschulrahmengesetz wirken noch immer im NHG, beziehen sich wesentlich auf Senat und Fakultätsräte. Um den Diskurs über die Demokratisierung der Hochschulen zu lancieren, wollen wir das System von unten her aufrollen und über die Arbeit in den Fakultätsräten die Institutsordnungen zugunsten von Viertelparität modifizieren.
Reformierung des Hochschulrates
Der Hochschulrat der Leibniz Universität besteht aus insgesamt sieben hauptsächlich vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur bestimmten Mitgliedern, die als eine Art Aufsichtsrat der Universität fungieren sollen. Hierdurch übernimmt eine Gruppe von in keiner Weise demokratisch legitimierten Personen Aufgaben akademischer Gremien. Wir fordern einen demokratisch legitimierten Hochschulrat, der aus einem studentischen Mitglied und Vertreter_innen gesellschaftlich relevanter Institutionen wie Gewerkschaften oder Stiftungen besteht.
Ökologie
Ökologie ist ein hoch wichtiges und dennoch oft vernachlässigtes Thema in unserer Gesellschaft. Grade die Universität, mit ihrer Vorbildfunktion, sollte hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Daher setzen wir, von der kritischen Liste, uns für eine ökologisch nachhaltige Universität ein. Ein ausgefeiltes Nachhaltigkeitskonzept darf an unserer Universität nicht fehlen, der bisherige Nachhaltigkeitsbericht wirkt nur als Feigenblatt – Nachhaltigkeit muss durch eine zentrale Stelle koordiniert werden.
AntiRassismus
Die Kritische Liste positioniert sich gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – so auch gegen Rassismus.
Was heißt das für die Universität? Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und daher nicht durch Arbeit oder Kampf an der Uni allein zu überwinden. Das heißt jedoch nicht, dass man die Hände in den Schoß legen darf! Es gilt Rassismus entschieden entgegenzutreten, insbesondere wenn geistige Brandstifter_innen aus der NPD an der LUH ihren Platz finden!